Medizinischer Einsatz von Drohnen im städtischen Raum
Im Zuge medizinischer Eingriffe kann es notwendig werden, dem Patienten Gewebeproben – sogenannte Schnellschnitte – zu entnehmen, die noch während der Operation durch einen Pathologen untersucht werden müssen. Ziel ist es zu bestimmen, ob sämtliches krankhaftes Gewebe während des Eingriffs entfernt wurde. Dafür werden i.d.R. mehrere Proben an unterschiedlichen Stellen entnommen, einzeln verpackt und zur Befundung in die Pathologie gebracht.
Tatsächlich verfügen die meisten Krankenhäuser nicht mehr über eigene Pathologien, weshalb die Gewebeproben mit dem Rettungswagen zur Pathologie eines anderen Krankenhauses transportiert werden müssen. Für die Dauer des Transports und der Befundung wird die Operation unterbrochen und erst wieder fortgesetzt, wenn das Ergebnis vorliegt. Im vorliegenden Fall beträgt die Distanz zwischen den beiden Krankenhäusern etwa 5 km Luftlinie und erfolgt über städtischem Gebiet innerhalb der Kontrollzone des Hamburger Flughafens.
FlyNex war als Experte für Drohnenprojekte dafür verantwortlich, alle Risiken auszuräumen und einen sicheren Flug zu ermöglichen. Dafür stellte FlyNex sein digitales Kartenmaterial zur Verfügung, kümmerte sich um die Flugplanung und koordinierte die Genehmigungen mit der Luftfahrtbehörde.
Das Medifly-Hamburg Projekt testete den Transport mit einer Drohne von Globe UAV und startete dafür am Bundeswehrkrankenhaus in Wandsbek. Die 10 kg schwere Spezial-Drohne, die Globe UAV konstruiert hatte, flog mit der Gewebe-Attrappe auf 75 Metern Höhe, fünf Kilometer weit und das in zehn Minuten. Für den Test wurde mit 40 km/h geflogen, wobei 80 km/h im echten Einsatz kein Problem darstellen würden. Damit war die Drohne deutlich schneller als ein Krankenwagen. Der Blaulichttransport dauert auf gleicher Strecke im Schnitt 15 Minuten.