1. WAS IST SORA-GER?
SORA-GER steht für “Specific Operations Risk Assessment Germany” und ist ein Risikorechner speziell für Deutschland.
Er soll bewerten, welche Risiken ein geplanter Drohnenflug hat, sodass eine Sondergenehmigung eingeholt werden kann. Er bietet den Luftfahrtbehörden eine Grundlage zur objektiven Bewertung.
Sie sind für die Beantragung von Sondergenehmigungen innerhalb Deutschlands erforderlich. Trotzdem sind die Rechner aus dem Internet ohne Gewähr. Denn das letzte Wort haben die Behörden, die die Genehmigungen vergeben. Zudem deckt die der SORA-GER nicht alle Risikothemen ab. Es gibt beispielsweise keine Fragen bezüglich der Verletzung von Privatsphäre oder zum Natur- und Schutzlärm.
2. WIE FUNKTIONIERT DIE RISIKOBEWERTUNG?
Für die Berechnung des Risikos müssen Ankreuzfragen beantwortet werden. Zu Anfang muss beispielsweise angegeben werden, wie schwer das Fluggerät ist oder ob der Flug in Sichtweite des Steuerers stattfindet.
Es wird das Risiko für die Personen auf dem Boden (Ground Risk Class – GRC) und die Gefahr für Objekte in der Luft (Air Risk Class – ARC) berechnet.
- Die GRC bezieht sich auf das Risiko, das ein außer Kontrolle geratenes unbemanntes Fluggerät auf Menschen am Boden haben kann.
- Die ARC hingegen spiegelt das Kollisionsrisiko mit einem bemannten Luftfahrzeug wider, wenn das unbemannte Fluggerät außer Kontrolle gerät.
Darauf aufbauend ergibt sich der Risikowert.
Dieser ist in 7 Risikokategorien gegliedert. Risikokategorie 1 ist die beste und steht für ein sehr geringes Risiko. Bei 7 ist das Abheben nicht erlaubt, da das Risiko zu hoch ist. Die Bewertung durchläuft einen definierten Prozess (siehe Bild).
3. HOHER RISIKOWERT? KEIN PROBLEM!
Der Risikorechner basiert auf der NfL (Nachrichten für Luftfahrer) 1-1163-17 – herausgegeben von der Deutschen Flugsicherung (DSF) und auf den Empfehlungen von JARUS, den Joint Authorities for Rulemaking on Unmanned Systems.
„Gemeinsame Grundsätze des Bundes und der Länder für die Erteilung von Erlaubnissen und die Zulassung von Ausnahmen zum Betrieb von unbemannten Fluggeräten gemäß § 21a und § 21b Luftverkehrs-Ordnung (LuftVO)“, heißt es im DFS Schreiben.
Damit nicht jeder sich durch die trockenen Gesetze lesen muss, bietet FlyNex den SORA-GER-Rechner online an.
Eine schlechte Bewertung bedeutet nicht automatisch, dass der Antrag auf ein Flugerlaubnis abgelehnt wird. Es ist sogar eher üblich, dass das Risiko höher eingestuft wird.
Der Grund ist simpel: Eine Sondergenehmigung brauchen Sie schließlich erst, wenn Sie einen „risikoreicheren“ Flug planen. Sonst dürften Sie schließlich ohne Sondergenehmigung abheben. Nur Flüge für die eigentlich keine Sondergenehmigung eingeholt werden muss, werden mit Kategorie 1 und 2 bewertet.
Deshalb: Nicht verunsichern lassen durch das SORA.
Sollten Sie dennoch bei der Risiko-Analyse feststellen, dass ein besonderer Fall vorliegt, können Sie durch den Rechner erfahren, was zu tun ist. Denn SORA gibt auch Auskunft, welche Maßnahmen zur Risikoprävention getroffen werden können.
Somit lässt sich durchaus die Risikokategorie vor Beantragung einer Aufstiegsgenehmigung verbessern.
Wir wünschen sicheren Flug.
Ihr FlyNex Team