Bereits Ende August plagt uns das Wettertief „Nick“ mit herbstlichem Wetter wie Regen, Sturm und Kälte. Normalerweise hätten wir jetzt zwischen 20 und 30 Grad sowie strahlenden Sonnenschein: Perfektes Wetter, um mit der Drohne ein paar Runden zu fliegen und um Fotos und Videos aus der Luft aufzunehmen.
Da das Wetter nun mal nicht mitspielt, sich aber nicht jeder damit abfinden möchte, kommt dementsprechend die Frage auf: Kann ich auch bei schlechtem Wetter meine Drohne starten? Wieso sollte ich vor allem bei niedrigen Temperaturen aufpassen? Wir klären auf und geben Tipps.
Entscheidende Wetterfaktoren für einen Drohnenflug
Wer mit seiner Drohne abheben möchte, merkt schnell, welche maßgebliche Rolle das Wetter dabei spielt. Entscheidende Faktoren sind Regen, Windstärke, Außentemperatur und Nebel.
Drohne fliegen bei Regen
Bei Regen sollte ein Drohnenflug nicht stattfinden. Zum einen sind die meisten Drohnen nicht wasserfest und zum anderen lassen sich auch sehr schlecht Fotos oder Videos machen. Grundsätzlich könnte bei Regen geflogen werden, allerdings sollte vorab unbedingt geprüft werden, ob Drohne und Sensorik (z. B. Kamera) wasserfest sind. Bei Starkregen bitte auf keinen Fall fliegen. Es kann bei Wasser in der Elektronik schnell zu Kurzschlüssen kommen, die Drohne stürzt ab und im schlimmsten Fall ist der Motor zerstört.
Drohne fliegen bei Wind
Bei starkem Wind sieht das schon anders aus. Hier gilt es unbedingt die Windstärke zu beachten. Ab einer gewissen Windstärke kann und sollte nicht mehr geflogen werden. Die Gefahr für einen Absturz der Drohne ist zu groß.
In der Regel finden sich Angaben zur höchsten Windstärke, die die Drohne fliegen kann, auf der Website oder im Handbuch des Herstellers. Für die DJI Mavic 2 ist zum Beispiel eine maximale Windgeschwindigkeit bzw. Windwiderstand von 29-38 km/h festgelegt.
Ansonsten gilt folgende Faustformel als Annäherung:
Maximale Windgeschwindigkeit = Maximalgeschwindigkeit der Drohne / 2
Es sollte beachtet werden, dass die Windstärke einen maßgeblichen Einfluss auf das Flugverhalten (u. a. Geschwindigkeit) und die Akkuleistung hat.
Ich versuche immer unter 36 km/h Windgeschwindigkeit zu fliegen. Kurzzeitig können die Geräte mal mehr ab, aber als Dauerbelastung ist das nicht gut.
Drohne fliegen bei Kälte
Auch die Außentemperatur kann einen spürbaren Einfluss auf die Akkuleistung haben. Viele Drohnen nutzen aktuell Lithium Polymer (LiPo) Batterien, deren optimale Betriebstemperatur bei ca. 40 °C liegt. Das bedeutet, dass sich die Akkuleistung durch kalte Umgebungstemperaturen erheblich verringert. Auch ein plötzlicher Spannungsabfall kann auftreten. Durch ein Aufwärmen des Akkus (z. B. das Lagern an einem warmen Ort) oder ein „Warmfliegen“ der Drohne kann ggf. entgegengewirkt werden. Ab einer Umgebungstemperatur von unter 10 °C sollte dies auf jeden Fall gemacht werden, da der Leistungsabfall des Akkus sonst zu stark ist.
Wer also bei tiefen Temperaturen fliegen möchte, sollte einkalkulieren, dass sich die zu erwartende Flugdauer verkürzt (z. B. von 30 min auf nur noch 20 min pro Akkuladung) und sicherstellen, dass ausreichend Ersatz-Akkus vorhanden sind. Grundsätzlich empfehlen wir, abhängig vom Flugvorhaben, immer mindestens 2 bis 5 Ersatz-Akkus mitzunehmen.
Bitte beachten Sie auch, dass Kälte die Akkus permanent schädigen und damit funktionsunfähig machen kann. Im schlimmsten Fall führt das während des Fluges zum Absturz der Drohne.
Drohne fliegen bei Nebel
Bei Nebel sollte mit entsprechender Vorsicht geflogen werden. Die Drohne muss unbedingt im Sichtfeld bleiben, da Flüge außerhalb der Sichtweite (BVLOS) nur mit Genehmigung erlaubt sind. Zudem kann der Nebel unerwartet und sehr schnell dichter werden. Aufpassen sollte man auch bei nässendem Nebel. Hier kann sich Kondenswasser auf der Drohne absetzen und bei nicht wasserfesten Drohnen zu Schäden führen.
Vor einem Flug sollte sich jeder Drohnenpilot also unbedingt über die Wetterbedingungen informieren. In unserer Map2Fly kann sich jeder die wichtigsten Wetterfaktoren für den ausgewählten Standort anzeigen lassen.
Wir hoffen erstmal auf einen sonnigen Spätsommer und wünschen Ihnen sichere Flüge,
Ihr FlyNex Team