Wohnungsknappheit, Mietenwahnsinn, Enteignungsdebatten: Das Thema Wohnraum bewegt die Menschen deutschlandweit seit Jahren stark. Viel ist in Gesellschaft und Politik über mögliche Lösungen diskutiert worden, wie etwa Nachverdichtung oder Gesetze gegen spekulativen Leerstand. Viele dieser Überlegungen sind sinnvoll und haben das Potenzial, die Wohnungsnot zu lindern. Doch beizukommen ist dem Problem letztendlich nur auf althergebrachte Weise – neu gebauter Wohnraum muss her!
Positiv ist: Die Dringlichkeit der Situation führt aktuell deutschlandweit zu einem regelrechten Bauboom, wie ein Vergleich örtlicher Statistiken der Deutschen Presse-Agentur zeigt. In der Bundesrepublik wurden demnach im vergangenen Jahr 35 Wohnungen pro 10.000 Einwohnern fertiggestellt. Das sind immerhin 62 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren. Die Nase vorn haben dabei einige der größten deutschen Metropolen, namentlich Hamburg (58 pro 10.000), München (53), Frankfurt (47) und Berlin (46).
Vermessung per Drohne beschleunigt Projekte
Doch bei aller Bereitschaft zum Bau – sie wird dem Ansturm auf Wohnraum besonders in den „A-Städten“ nicht gerecht. Zwar wurden 2018 bundesweit 346.800 Wohnungen genehmigt, jedoch kam es nur zu 285.900 Fertigstellungen. Mitte der 90er wurden im selben Zeitraum teilweise doppelt so viele Wohnungen fertig. Was also tun? Wie kann die Fertigstellung bereits genehmigter Wohnbauprojekte beschleunigt werden? Die Antwort: Drohnentechnologie.
Unbemannte Fluggeräte (UAVs) können eine ganze Reihe von Aufgaben übernehmen, um die Planung und Fertigstellung von Wohnimmobilien zu erleichtern. So sind Drohnen beispielsweise perfekt für die Vermessung von zu bebauenden Grundstücken geeignet. Nicht nur ist die Vermessung aus der Luft schneller und günstiger als zu Fuß, die erhobenen Daten sind außerdem detaillierter. Nach der Befliegung des Geländes kann mit der richtigen Software ein realitätsgetreues 3D-Modell erstellt werden.
Effizienz durch fliegende Baudokumentation
Doch damit nicht genug. Auch wenn der Bau bereits begonnen hat, können Multikopter die Effizienz auf der Baustelle enorm steigern. Speziell was die Baudokumentation angeht ist die Vogelperspektive kaum zu schlagen. Da eine herkömmliche RGB-Kamera an der Drohne hierfür ausreicht, ist diese Anwendung vergleichsweise günstig.
Somit kann der Bauprozess häufiger und detailreicher dokumentiert werden, als zu Fuß oder per Helikopter. Und eine so intensiv dokumentierte Baustelle kann ihren Fortschritt besser einschätzen und das weitere Vorgehen effizient planen. So werden Zeit und Ressourcen gespart, die der Wohnungsneubau in Deutschland dringend braucht.
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